Geschichte & Architektur
Seit ihrer Eröffnung im Jahr 1986 prägt die SCHIRN die kulturelle Landschaft Frankfurts und darüber hinaus.
Geschichte
Die SCHIRN wurde am 28. Februar feierlich 1986 eröffnet. „Kultur für alle“ lautete die kulturpolitische Devise des damaligen Kulturdezernenten Hilmar Hoffmann. Auf seinen Enthusiasmus und Gestaltungswillen geht neben der SCHIRN etwa auch die Gründung des Museumsufers zurück. In der SCHIRN sollten in Frankfurt „große Ausstellungen“ gezeigt werden.
Gründungsdirektor Christoph Vitali, der die SCHIRN von 1986 bis 1994 leitete, bündelte diesen diffusen Auftrag und gab der SCHIRN von Anfang an Programm, das weit über die Stadt hinaus strahlte. Sein Nachfolger Hellmut Seemann zeigte in den Jahren von 1994 bis 2001, wie man in einer ökonomisch schwierigen Lage die Eigenständigkeit der Kunsthalle behaupten konnte. Die Jahre von 2001 bis 2016 unter der Direktion von Max Hollein gaben der SCHIRN ein stringentes, international visibles Profil. Die Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts sowie der Gegenwart wurde ins Zentrum des Programms gestellt. Die Art der Präsentationen änderte sich hin zu einer klaren Abgrenzung vom musealen Angebot und wendete sich an ein großes Publikum. Philipp Demandt legte in seiner Amtszeit von 2016 bis 2022 einen besonderen inhaltlichen Fokus auf die Erweiterung des kunsthistorischen Kanons sowie auf Wiederentdeckungen, insbesondere von Künstlerinnen. Sebastian Baden leitet die SCHIRN seit 2022 mit einem besonderen Augenmerk auf Themen der Nachhaltigkeit und Diversität sowie der politischen Kunst und Kunstvermittlung.
Die SCHIRN hat sich als Ort für bedeutende Ausstellungen, innovative Formate und gesellschaftliche Diskurse etabliert und spiegelt zugleich Wandel und Vielfalt der zeitgenössischen Kunstwelt wider.
Fun Fact: Ihren Namen verdankt die SCHIRN dem Ort. Sie befindet sie sich direkt neben dem historischen Krönungsweg der Kaiser zum Dom. Zur damaligen Zeit war Frankfurt nach Handwerkszünften organisiert, die Straße der Metzger wurde „Lange Schirn“ genannt. Hier wurde Fleisch und Wurst an offenen Verkaufsständen, sogenannten Schirnen oder auch Schrannen, verkauft.
Architektur
Die SCHIRN liegt im Zentrum der Stadt, unmittelbar neben der „Neuen Altstadt“. Entworfen vom renommierten Architekturbüro Bangert, Jansen, Scholz & Schultes und 1986 eröffnet, beeindruckt das Gebäude mit seiner schlichten Eleganz und steht heute unter Ensembleschutz: ein 150 Meter langer, schmaler Bau mit Natursteinfassade, durchbrochen von der markanten Rotunde, die als öffentlicher Begegnungsraum dient. Der markante über 150 Meter lange, nur 10 Meter schmale und ebenso hohe Gebäudekomplex fasst eine Ausstellungsfläche von rund 2000 m². Das Bauwerk mit seiner einzigartigen Natursteinfassage wird in der Hälfte durch die öffentlich zugängliche Rotunde geteilt. Zur Architektur der SCHIRN gehörte bis 2012 auch der sogenannte „Tisch“, eine viereckige Plattform auf hohen Pfeilern, die sich neben dem SCHIRN Café befand.
Das Gebäude der SCHIRN wurde in den letzten Jahren mehrfach klimatisch ertüchtigt: 2016 wurden unter Berücksichtigung neuester Klimaschutzanforderungen die Beleuchtung aller öffentlich zugänglichen Bereiche auf LED umgerüstet. Zudem wurde 2018 die Klimatechnik der SCHIRN im Rahmen einer Sanierung der Ausstellungsflächen erneuert, wodurch weitere hohe Energieeinsparungen möglich wurden. In den Jahren 2025-27 findet eine umfassende, energetische Sanierung der Sandsteinfassade statt. Diese umfasst eine umfassende Dämmung, die Erneuerung des Dachs, die Ausstattung mit einer Photovoltaik-Anlage zur Energiegewinnung sowie eine Begrünung von Dach und Fassade.