Am Samstag findet in der SCHIRN Kunsthalle „Munchs längste Nacht“ statt. Damit die Räume der SCHIRN an diesem Abend neben der Musikperformance von Sandra Kolstad auch visuell etwas Außergewöhnliches bieten, wurde das Frankfurter Designlabel saasfee* eingeladen, eine Lichtinstallation anlässlich der Veranstaltung zu entwickeln. Für die Umsetzung des Projekts arbeitete saasfee* mit einem Team junger Künstler zusammen, die aus dem Umfeld der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Offenbach stammen.
Viele Möglichkeiten der Inszenierung
„Wir haben noch nie vorher zusammen gearbeitet und kommen aus ganz unterschiedlichen Bereichen“, erklärt Thekra Jaziri. Die Gruppe aus jungen Künstlern und Designern wurde von Professor Alex Oppermann eigens für dieses Projekt zusammengestellt. „Das erste Treffen fand in der SCHIRN Kunsthalle statt, wir haben die Räumlichkeiten angesehen und uns die Edvard Munch-Ausstellung angesehen. Die Architektur der SCHIRN bietet durch die unterschiedlichen Räume wie Rotunde und Foyer viele Möglichkeiten der Inszenierung“, berichtet die Gruppe über den Start des Projekts. In der drei- bis vierwöchigen Konzeptionsphase wurde der Spielraum der Innenräume voll ausgenutzt, um den Besuchern unterschiedliche Sichtachsen und Blickwinkel auf die Installationen zu ermöglichen.
Wertvolle Inspirationsquellen
In der Ausstellung „Edvard Munch. Der moderne Blick“ erwiesen sich vor allem die Themen „Sehstörungen“ und „Wiederholungen“ als wertvolle Inspirationsquelle, außerdem die einzigartige Farbgebung der Gemälde. „Aus Munchs häufiger Wiederholung der Motive, beispielsweise des Motivs der ‚Weinenden Frau‘, ist unsere Idee entstanden, auch in der Rotunde mit einem Element zu arbeiten, das sich wiederholt. Aber auch Nordlichter kamen als mögliches visuelles Thema schnell ins Gespräch, weil es wunderbar zum Motto der Party und zur Kunst Edvard Munchs passt.“
Man muss es live erleben
Die Gruppe arbeitet an einem audiovisuellen Konzept, das alle Sinne ansprechen soll: „Man wird es sehen, hören und fühlen können“, sind sich alle einig. Das Team will im Voraus nicht allzu viel verraten – einerseits soll der Besucher neugierig sein, was ihn an „Munchs längster Nacht“ erwartet, andererseits sei die endgültige Umsetzung „fast unmöglich in Worten zu erklären. Man muss es an dem Abend live erleben. Es ist ein sehr empfindliches Gebilde, das auch von Wind- und Wetterverhältnissen abhängig ist.“
Mit Klang und Bild verschmelzen
Man darf auf die Umsetzung des Konzepts gespannt sein. Die Besucher sollen Teil der Installation werden, sie sollen mit Klang und Bild verschmelzen. Und das soll ihnen durch das Konzept der Künstler an gleich mehreren Orten in der SCHIRN ermöglicht werden. „Jede Installation funktioniert nur mit dem Betrachter – er ist das vollendende Element des Kunstwerks.“ Auch das Personal an der Bar wird an diesem Abend überraschen – ganz im Stile des Norwegerpullovers wurden T-Shirts und Wollmützen gestaltet, die bestechend einfach die Atmosphäre des Abends transportieren
Die Gruppe um saasfee* besteht aus Mathias Bär, Yacin Boudalfa, Thekra Jaziri, Manuel Roßner und Nikolas Schmid-Pfähler. Die Klanginstallation wird ab 20:30 zur jeweils vollen Stunde im ersten Obergeschoss der Rotunde zu hören und zu spüren sein.