Neuer Ort, neues Programm: Die SCHIRN ab 2025
03.02.2025
9 min Lesezeit
Sanierung, Umzug, Ausstellungsprogramm und neue Webseiten. 2025 ändern sich für die SCHIRN viele Koordinaten – welche genau, erfahrt ihr hier!
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Mit der energetischen Sanierung ihres Stammhauses am Römer zieht die SCHIRN ab Sommer 2025 temporär nach Frankfurt Bockenheim. Bis 2027 präsentiert die SCHIRN in der zentral gelegenen ehemaligen Dondorf Druckerei ihr Programm zu Themen der Kunst und der Gegenwart. Dort erwarten die Besucher*innen Ausstellungen, Veranstaltungen und Formate für alle Altersgruppen sowie ein gastronomisches Angebot von Badias Café.
Zu Anfang des Jahres wurde schon die Website SCHIRN.DE sowie das SCHIRN MAG komplett überarbeitet und in zeitgemäßem Design und mit aktuellen Features neu gelauncht. Ziel ist es, die Besucher*innen und ihre situativen und individuellen Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen, einen einfachen Zugang zu Kunst, aktuellen Diskursen und dem Angebot der SCHIRN zu ermöglichen.
Sebastian Baden, Direktor der SCHIRN, betont:
„Für die SCHIRN stehen im Jahr 2025 wegweisende Neuerungen an: Mit einer umfassenden energetischen Sanierung wird die ensemblegeschützte Architektur der SCHIRN am Römer in einem Leuchtturmprojekt auf höchstem Niveau zukunftsfähig gemacht. Somit heben wir unser kontinuierliches Engagement hinsichtlich Nachhaltigkeit auf ein neues Level. Das Jahr starten wir mit dem Launch unserer neuen Website als digitale Begleiterin der Transformation. Wir freuen uns sehr über die einmalige Möglichkeit, in unserer temporären Location in Bockenheim die SCHIRN als einen lebendigen Ort des Austausches weiterzuentwickeln, der Kunst, Menschen und Diskurse zusammenführt.“
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„Diese besondere Interimszeit wollen wir nutzen und unseren Besucher*innen ein ambitioniertes Programm präsentieren, das neue Ausstellungen, Veranstaltungs- und Vermittlungsformate umfasst.“
Sebastian Baden
Frühjahr 2025 – Ausstellungen am Römer
Troika. Buenavista
7. März – 21. April 2025
Ihre Werke überschreiten disziplinäre Grenzen und untersuchen Trennlinien zwischen Natur und Künstlichkeit, zwischen dem Realen und dem Romantischen, dem Lebendigen und dem Nicht-Lebendigen. Die Künstler*innengruppe Troika ergründet, wie neue Technologien die Beziehung zur Welt beeinflussen. Seit 2003 arbeitet das deutsch-französische Kollektiv, bestehend aus Eva Rucki (*1976, Deutschland), Conny Freyer (*1976, Deutschland) und Sebastian Noel (*1977, Frankreich) in London, mit Skulptur, Film, Installation und Malerei.
Für die SCHIRN entwickelt Troika eine neue immersive Installation, die um verschiedene Arten von Intelligenz kreist. Die Arbeit untersucht das Verhältnis und die Verortung des Menschen in einer Welt, in der neben dem menschlichen Verstand auch tierische, pflanzliche und künstliche Intelligenz existiert. Damit reflektiert das Kollektiv unmittelbar die rasanten Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz und wie dadurch Vorstellungen von menschlicher Intelligenz und Handlungsfähigkeit ins Wanken geraten.
Kuratorin Dehlia Hannah
Projektleitung Katharina Dohm (SCHIRN)
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Body and Building. 2 Evenings, 2 Days (of Performances)
28. – 30. März 2025
Diese performative Ausstellung ist eine körperliche Aneignung der SCHIRN. An zwei Abenden und zwei Tagen werden die sonst verschlossenen Fenster der leeren Galerie des Gebäudes geöffnet. Der lichte, 140 Meter lange Raum wird in einmaliger Atmosphäre durch Live-Performances belebt, strukturiert, konfrontiert und in Beziehung gesetzt. Dabei entsteht ein Dialog von Kunst mit Architektur, eine Auseinandersetzung von menschlichem Körper mit der räumlichen Präsenz, die ihn umgibt.
Kaum eine zeitgenössische Kunstform hat sich in den letzten Jahren so stark entwickelt wie die Performance. Sie überschreitet die Grenzen zwischen verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen, verbindet Tanz, Musik, Theater und ermöglicht eine direkte und unmittelbare Begegnung mit ihrer Umwelt – mit den Besucher*innen genauso wie mit den Räumen. Türen, Treppen, Räume, Fenster, Durch-, Aus- und Einblicke, so werden Architekturen und Räume üblicherweise wahrgenommen. Die Performer*innen verhandeln mit dem Gebäude der SCHIRN: Die Bewegung der Körper erschließt und befragt die Architektur, erzählt von der Gewalt oder Kraft eines Raumes und von neuen Möglichkeiten, diesen zu erfahren, wahrzunehmen oder darin neue Raumkörper zu formen.
Kurator Matthias Ulrich (SCHIRN)
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Programm in Frankfurt Bockenheim
ab Sommer 2025
Sasha Waltz & Guests. In C – Community
7. September 2025
Mit einer Parade und großen Aufführung von über 100 Tänzer*innen zu Livemusik markiert die SCHIRN feierlich ihren temporären Umzug vom Römer nach Frankfurt Bockenheim. Das partizipative Projekt „In C – Community“ der international renommierten Tanzcompagnie Sasha Waltz & Guests entsteht im Zusammenspiel von professionellen Tänzer*innen und Laiengruppen.
Die strukturierte Improvisation „In C“ wurde 2021 initiiert und seitdem in unterschiedlichen Kontexten realisiert. Als Grundlage dient das gleichnamige, wegweisende Werk der Minimal Music von Terry Riley. Analog zu dieser Partitur entsteht die Choreografie aus 53 variablen Bewegungsfiguren. „In C“ ist offen für Adaptionen in allen Tanzstilen, für Einflüsse aus verschiedenen Kulturkreisen, für Profis und Amateure, für Jung und Alt. Die aktiv Teilnehmenden sowie die Zuschauer*innen werden Teil einer einzigartigen Performance, die die demokratischen Prinzipien von Teilhabe und Gleichberechtigung nicht nur darstellt, sondern praktiziert.
Kuratorin Martina Weinhart (SCHIRN)
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Stephanie Comilang
25. September 2025 – 4. Januar 2026
Die eindrucksvollen filmischen Installationen von Stephanie Comilang (*1980, Toronto, Kanada) changieren auf fesselnde Weise zwischen Dokumentation und poetischer Erzählung. Erstmals in Deutschland präsentiert die SCHIRN einen umfassenden Einblick in das Schaffen der philippinisch-kanadischen Künstlerin und Filmemacherin und zeigt mehrere Arbeiten, darunter ihr neuestes Werk „Search for Life. Diptych (2024–2025)“.
Mensch und Natur, Heimat und Diaspora, Rituale und Utopien sind die wiederkehrenden Themen von Comilangs vielschichtigen Erzählungen über Zukunft und Vergangenheit, die die Künstlerin selbst „science fiction documentaries“ nennt. Tief taucht sie in Kontexte ein und kombiniert ihre Recherchen zu historischen Fakten mit fiktionalen Elementen und biografischen Erfahrungen. Dabei widmet sie sich dem Lebensalltag von philippinischen Hausmädchen in Hong Kong oder thailändischen Migrant*innen in Deutschland genauso wie Matrosen auf Frachtschiffen oder der Tradition der Perlenfischerei. In ihren aufwendig produzierten Filmen, die sie in raumgreifenden Installationen immer wieder mit textilen Arbeiten und skulpturalen Objekten in Beziehung setzt, beleuchtet die Künstlerin koloniale und postkoloniale Verflechtungen und geht den Auswirkungen von Mobilität, Arbeit und Kapital auf soziale und kulturelle Zusammenhänge nach.
Kuratorin Martina Weinhart (SCHIRN)
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Suzanne Duchamp
10. Oktober 2025 – 11. Januar 2026
Die SCHIRN widmet der Pionierin der Dada-Bewegung Suzanne Duchamp (1889–1963) die weltweit erste umfassende Einzelausstellung. Anhand von abstrakten Gemälden, experimentellen Collagen bis hin zu figurativen Darstellungen zeigt die Retrospektive das vielseitige Schaffen der Künstlerin, die in den 1910er- und 1920er-Jahren zur Entwicklung des Dadaismus beigetragen hat. Obwohl Duchamps Werke in weltbekannten Sammlungen vertreten sind, blieb ihre künstlerische Bedeutung lange im Schatten ihrer Brüder Marcel Duchamp, Raymond Duchamp-Villon und Jacques Villon.
Im Fokus steht insbesondere Duchamps innovativer Umgang mit Materialien und Medien. In der Kombination von Aspekten des Readymade, poetischen Inschriften und geometrischen Formen schuf sie eine einzigartige, subtile wie humorvolle Bildsprache. Neben ihren Dada-Arbeiten beleuchtet die Ausstellung zudem Duchamps spätere Werkphasen, darunter ihre figürlichen und landschaftlichen Gemälde der 1930er- und 1940er-Jahre sowie ihr abstraktes Spätwerk.
Kuratorinnen Talia Kwartler und Ingrid Pfeiffer (SCHIRN)
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Programm in Frankfurt Bockenheim
ab 2026
Bárbara Wagner & Benjamin de Burca
29. Januar – 26. April 2026
Die Filminstallationen von Bárbara Wagner (*1980, Brasília, Brasilien) & Benjamin de Burca (*1975, München, Deutschland) widmen sich kulturellen Bewegungen und kollektiven Praktiken, die außerhalb des etablierten Gebiets der zeitgenössischen Kunst stattfinden. Bezeichnend für ihren künstlerischen Prozess ist die kollaborative Zusammenarbeit, die jeweiligen Gruppen haben aktiv teil an der Gestaltung von Skript, Bühnenbild, Musik, Choreografie und Inszenierung. Eindrucksvoll unterstreichen die audiovisuellen Arbeiten von Wagner & de Burca implizit drängende sozio-politische Probleme in den Gemeinschaften der Darsteller*innen und wie diese durch die kulturellen Ausdrucksformen, mit denen sie sich identifizieren, eine Stimme finden.
Die SCHIRN präsentiert die erste große Einzelausstellung des Künstler*innen-Duos in Deutschland mit einer eigens entwickelten Neuproduktion. Diese Videoinstallation widmet sich der Hardcore-Szene und insbesondere Straight Edge (kurz „sXe“), eine Bewegung, die an der Ostküste der USA als „cleane“ Gegenkultur innerhalb der Post-Hardcore-Punkszene der 1980er-Jahre entstand. Mit ihrem Verzicht auf Drogen, Fleisch und einer Hinwendung zur „Do it yourself“-Ästhetik rebellierte die Bewegung gegen selbstzerstörerischen Hedonismus und den Mainstream. Im post-pandemischen Zeitalter, das ein neues Verständnis von politischem und sozialem Aktivismus und Inklusion definiert, erleben die Hardcore-Punk-Szene und sXe ein bemerkenswertes Wiederaufleben.
Kuratorin Katharina Dohm (SCHIRN)
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Thomas Bayrle. Fröhlich sein!
12. Februar 2026 – 10. Mai 2026
Das umfassende Werk von Thomas Bayrle (*1937 in Berlin, Deutschland) handelt von den Gegensätzen zwischen Technologie, Pop- und Massenkultur sowie (Ersatz-)Religion und beschreibt den Weg von der Analogtechnik zur heutigen omnipräsenten Digitalität. Bayrle widmet sich populären Werken der Kunstgeschichte ebenso wie dem Thema der Arbeit.
Die SCHIRN präsentiert eine große Soloschau des in Frankfurt lebenden Künstlers. Das Zentrum der Ausstellung bilden Werke aus den letzten 15 Jahren, ergänzt durch Arbeiten aus den 1960er- und 1970er-Jahren, die den innovativen Grundstein seiner charakteristischen Superformen gelegt haben. Das Wiederholen, Vernetzen und Verweben von Einzelelementen zu einem Gesamtbild findet sich in nahezu allen Werken Bayrles und ist eng verbunden mit der Biografie des Künstlers. Bayrle absolvierte zunächst eine Lehre als Maschinenweber, bevor er sich der Gebrauchs- und Druckgrafik zuwandte. Die Ausstellung geht mit dem Industriegebäude der Dondorf-Druckerei einen Dialog ein und gibt einen Rückblick auf 60 Jahre Thomas Bayrle.
Kurator Matthias Ulrich (SCHIRN)
Und noch eine Neuigkeit: Mit dem bald erscheinenden SCHIRN MAG Monthly erhalten Leser*innen die Möglichkeit, einmal im Monat brandneue Artikel, Videos, Podcasts, Tipps und Specials direkt in ihre Inbox geschickt zu bekommen.
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