Auf Videoportalen wie YouTube finden sich gigantische Mengen an Videomaterial. Neben professionell produzierten Videoclips liegt der Reiz dieser Internetplattformen in erster Linie in größtenteils anonymen, privaten Amateurvideos. Nahezu jede Alltagssituation ist dort dokumentiert und öffentlich jederzeit abrufbar. Das belgische Künstlerkollektiv Leo Gabin durchforstet diese Portale auf der Suche nach Amateurvideos, die sich unter einem Thema subsummieren lassen oder einem sich stets wiederholenden Muster folgen, um daraus ein neues Video zusammenzufügen. So finden sich in der Arbeit „Cleaning" unzählige Ausschnitte aus privaten Videos, in denen sich Teenager beim Aufräumen ihrer Zimmer filmen. Die Arbeit „Killin'it" ist eine Aneinanderreihung von gewalttätigen Auseinandersetzungen unter Frauen, offensichtlich spontan mit wackeliger Kamera dokumentiert und öffentlich zugänglich gemacht.
Für das SCHIRN MAGAZIN dokumentieren Leo Gabin während der Ausstellungslaufzeit von „Privat" jede Woche mit zwei auf YouTube gefundenen Videoclips ihre Suche nach Inspiration und Bildmaterial für eine neue Videoarbeit, die am Ende des Projektes an dieser Stelle präsentiert wird.