Bis die rund 100 Werke von Gustave Courbet an den Wänden der SCHIRN KUNSTHALLE angebracht sind, muss jeder Griff sitzen. Erst wenn die Architektur aufgebaut, die rote Wandfarbe getrocknet ist, kommen die ersten Kunstwerke in Frankfurt an – darunter Leihgaben aus Stockholm, Paris, Montpellier, Köln, New York, Dublin und Oslo.
Manche Kunstwerke sind in Klimakisten verpackt, andere in Holzkisten. Begleitet werden sie von den Kurieren – Kunsthistorikern, Restauratoren, Kuratoren oder Kustoden der leihgebenden Museen.
Wie Jérome Farigoule vom Musée Fabre in Montpellier, Janet McLean von der National Gallery of Ireland in Dublin, Eva-Lena Karlsson vom Nationalmuseum in Stockholm und Götz Czymmek vom Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud in Köln.
Wenn ein Kunstwerk ausgepackt wird, prüft es unsere Restauratorin Stefanie Gundermann. Auch dabei haben die Kuriere „ihre“ Leihgaben immer im Blick.
Als das Gemälde „Die Begegnung oder Bonjour, Monsieur Courbet (La Rencontre ou Bonjour, Monsieur Courbet)” gehängt wird, sind Kurator Professor Klaus Herding und Kurier Jérome Farigoule hochkonzentriert. Das Bild zeigt Courbet in Wanderkleidung, die Staffelei im Rucksack, wie er auf der Landstraße bei Montpellier dem Kunstliebhaber Alfred Bruyas und dessen Diener begegnet – und sich dabei herausfordernd inszeniert. Courbet träumt in „Die Begegnung“ davon, als Avantgardist das Verhältnis zwischen Künstler und Auftraggeber zu seinen Gunsten umkehren und einen Platz an der Spitze der Gesellschaft einnehmen zu können. Der „Begegnung“, einem der Hauptwerke in der Ausstellung, ist eine eigene Wand gewidmet. FL
KUNSTWERKE VON COURBET SIND DA
Die Architektur steht, die Wandfarbe ist trocken, nun kommen die ersten Gemälde von Gustave Courbet in Frankfurt an – begleitet von den Kurieren. Spannend ist der Moment, wenn die Bilder gehängt werden.