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HAUS AUF REISEN

13.04.2011

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Mike Bouchet hat in der SCHIRN die zeitgenössischen Wohnvorstellungen dekonstruiert. Jetzt ist seine Ausstellung „Neues Wohnen“ ins Cobra Museum of Modern Art gewandert.

Fünfzehn Skulpturen gehen auf die Reise. Jede eine Tonne schwer. 442 Kilometer lang ist der Weg. Von Frankfurt nach Amstelveen, südlich von Amsterdam. Aus der SCHIRN ins Cobra Museum of Modern Art, wo sie vom 23. Oktober 2010 bis 30. Januar 2011 gezeigt werden. Damit ist das Werk des seit 2004 in Frankfurt lebenden US-amerikanischen Künstlers Mike Bouchet erstmals in den Niederlanden in Form einer Einzelausstellung zu sehen.

Im Zentrum der Schau steht die Arbeit „Sir Walter Scott“, einer 15-teilige Skulpturengruppe, die aus den Bestandteilen der Arbeit „Watershed“ – einem schwimmenden Einfamilienhaus – hervorgegangen ist, die Mike Bouchet im Rahmen der Biennale im Hafenbecken des Arsenale in Venedig im Jahr 2009 realisierte. Ergänzt um weitere Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen und Drucke präsentiert die Ausstellung Arbeiten, die sich mit Fragen der Urbanität, mit (Wohn-)Träumen und Utopien menschlichen Zusammenlebens auseinandersetzen.

„Aktiver Blick“ auf die Gegenwart

Durch Bouchets „aktiven Blick“ auf die Gegenwart und „seine spektakuläre Verwendung wiedererkennbarer Luxusobjekte“ erzeuge er eine Kunst, die gleichzeitig „klar und transparent“, aber auch „revolutionär und originell“ sei, sagt Lieke Fijen, Pressesprecherin des Cobra Museums.

Bouchets experimentelle Arbeiten stehen in enger Verbindung zu den Idealen der Cobra-Bewegung. Wie die Cobra-Künstler wendet sich Bouchet gegen bürgerliche und akademische Konventionen – und versucht, tradierte Ästhetikvorstellungen zu überwinden.