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„ERRÓS STIL IST ETWAS EIGENES UND NEUES“

28.10.2011

2 min Lesezeit

Anna Härle (23) studiert in Frankfurt Kunstgeschichte. Die Pause zwischen zwei Vorlesungen hat sie genutzt, um sich in der SCHIRN Kunsthalle die Ausstellung „Erró. Porträt und Landschaft“ anzuschauen.

Wie bist Du auf die Ausstellung aufmerksam geworden?

Durch ein Plakat in der U-Bahn-Station. Die Farbigkeit hat mich sofort angesprochen, vielleicht, weil das Bild ein so großer Kontrast zum sonst eher tristen Umfeld darstellte.

Mit welchen Erwartungen bist Du in die Ausstellung gegangen?

Ich weiß nicht besonders viel über Island, die Kultur dort oder isländische Künstler. Da ich glaube, dass die Kultur die Arbeit eines Künstlers stark beeinflusst, dachte ich, dass ich in der Ausstellung etwas Neues entdecken kann.

Hast Du bei Deinem Besuch etwas über die isländische Kultur erfahren?

Eigentlich nicht, aber das kann natürlich daran liegen, dass der Künstler schon lange in Frankreich lebt. Auch wenn ich nichts über Island gelernt habe, Errós Werke waren durchaus etwas Neues.

Was genau war neu für Dich?

Ich finde es spannend, wie Erró verschiedene Genres verknüpft. Das ist mir gleich am Anfang der Ausstellung bei den Scapes aufgefallen. Früher wurden auf großen Leinwänden oft Landschaften gemalt. Und große Künstler wählten große Leinwände, um ihren Stellenwert in der Kunstwelt zu verdeutlichen. Erró füllt die riesigen Leinwände zum Teil aber mit Comics – und deren Stellenwert ist in der Kunst ja eher umstritten. Das finde ich interessant.

Gab es ein Werk, vor dem Du besonders lange stehen geblieben bist?

Mehrere. Mir hat zum Beispiel das Monster-Porträt von van Gogh sehr gut gefallen. Weil es komisch ist, wie Erró den Malstil van Goghs darauf nachgeahmt hat. Bei den großformatigen Landschaften fand ich die Bilder „Foodscape“ und „Darkdreamscape“ toll.

Hast Du Dir auch Errós Filme angesehen?

Ich bin generell eher an Malerei interessiert, aber das Video „Grimaces“ war eine gute Ergänzung zu den Portraits, bei denen es auch um eine Verzerrungen geht.

Ein Kritiker hat Errós Stil mal als „barocken Pop“ beschrieben. Findest Du die Bezeichnung zutreffend?

Natürlich haben seine Bilder barocke und Popart-Elemente. Aber barocker Pop wäre lediglich eine Vermischung von zwei Stilen, die es vorher schon gab. Ich denke, dass Errós Stil etwas ganz Eigenes und Neues ist.