Sie haben sich die Ausstellung „Courbet. Ein Traum von der Moderne“ angesehen. Was ist Ihr erster Eindruck?
Wolfgang Leber: Mit hat die Gliederung der Ausstellung gut gefallen: In Courbet als Porträtmaler und als Landschaftsmaler. Das fand ich sehr klar und übersichtlich.
Ute Leber: Die architektonische Aufteilung hat mir auch gut gefallen. – Vor mehr als dreißig Jahren, im Jahr 1978, haben wir uns die Retrospektive zu Courbet im Frankfurter Städel Museum angesehen – das war ein völlig anderer Courbet, finde ich. Die Gemälde, die in der SCHIRN gezeigt werden, sind im Vergleich dazu sehr zart. Ich bin überrascht, dass sie vom gleichen Maler sind.
War in der Ausstellung ein Bild, vor dem Sie besonders gerne stehen geblieben sind?
Wolfgang: Für mich war das auf jeden Fall das Bild „Die Schlafwandlerin oder Die Seherin“. Der Gesichtsausdruck ist unglaublich intensiv. Das hat einen fast frösteln lassen, so abgründig und verwunschen wie sie schaut.
Ute: Mich hat das Bild auch stark beeindruckt, weil es einen Zustand beschreibt, der dunkel und der Welt abgewandt ist. Ihr Ausdruck ist sehr präzise getroffen.
Fanden Sie, dass das Träumerische und Introspektive Courbets bei der Ausstellung gut herauskam?
Wolfgang: Ja, vor allem bei den Landschaftsbildern. Bei den Winterlandschaften und den Wellen kam für mich das Träumerische am stärksten zum Ausdruck – bei den Bildern ohne Menschen.
Zur Eröffnung sind sehr viele Besucher gekommen. Konnten Sie sich die Ausstellung komplett ansehen?
Ute: Das war ein erster Überblick, der sehr beeindruckend war, aber wir schauen uns die Ausstellung noch mal an.
Wolfgang: Wir kommen ganz sicher wieder.
„EIN VÖLLIG ANDERER COURBET“
13.04.2011
2 min Lesezeit
Ute und Wolfgang Leber waren zur Eröffnung von „Courbet. Ein Traum von der Moderne“ in der SCHIRN. Dort sahen sie sehr zarte Kunstwerke des Malers – anders als vor dreißig Jahren im Städel Museum.