Während sich vor den Toren der SCHIRN die Frankfurter an ihrem heißen Glühwein wärmen, ist der Aufbau der Installation von Barbara Kruger im vollen Gange. Wer vom 15. Dezember 2010 bis 30. Januar 2011 durch die Rotunde der SCHIRN schreitet, ist „plötzlich mittendrin“ in Krugers begehbarem Kunstwerk „Circus“.
Krugers Bildsprache formuliert aufrüttelnde, irritierende und zugespitzte Aussagen, die sich kritisch mit Zeitgeist, Medien und Kommerz auseinandersetzen. Ihr visuelles Markenzeichen ist die Verwendung von weißen und vereinzelt roten Buchstaben auf schwarzem Untergrund.
Das exakte Layout und den Maßstab für „Circus“ hat Barbara Kruger entworfen. Um die Umsetzung kümmert sich die Technikabteilung der SCHIRN. Gewählt wurde ein Zwei-Schichten-System, bei dem ein schwarzer Untergrund mit weißen und teilweise roten Großbuchstaben überklebt wird.
Die Decke der Rotunde, 13 Meter im Durchmesser, wird mit einer runden Plane direkt beklebt. Auch die Fenster werden beidseitig mit Folie versehen. Die Buchstaben, die auf dem Boden angebracht werden, sind menschengroß.
"RAUM ZU EINEM MACHTVOLLEN STATEMENT MACHEN"
Auf Hubarbeitsbühnen stehen die Techniker und bringen rund 500 Quadratmeter schwarze Untergrundfolie an den Fenstern an, bevor sie mit weißen Versalien überklebt werden. „Das ist wie Tapezieren im Freien“, sagt ein Mitarbeiter der SCHIRN-Technik. Eine Heizung wärmt die Temperatur um einige Grade auf – angenehm für die Mitarbeiter, aber auch notwendig für die Folie, die bei Minusgraden nicht angebracht werden kann.
Barbara Kruger, die bereits in Frankfurt eingetroffen ist, beobachtet den Aufbau ihrer Installation genau. „Es ist jedes Mal eine Herausforderung und Freude, eine Installation in einem bestimmten Raum zu einem so machtvollen Statement wie möglich zu machen“, sagt die Künstlerin.
Kuratiert wird Barbara Krugers Installation von Ingrid Pfeiffer, die bereits anlässlich der Ausstellung „Shopping“ 2002 mit Barbara Kruger zusammengearbeitet hat. Zur Eröffnung am 14. Dezember, bei der auch Barbara Kruger anwesend sein wird, führt die Kuratorin in das Werk der Künstlerin ein.
Kontext: Barbara Kruger – Circus