1. Frida Kahlo
Die Vermarktung der Person Frida Kahlo muss man nicht mögen. Aber die Ausstellung „Frida Kahlo: Making Her Self Up“ im Victoria & Albert Museum sollte man sich trotz allem ansehen. Die persönlichen Gegenstände und vor allem die Kleider (!) der Künstlerin verlassen zum ersten Mal ihre Heimat Mexiko und wenn sie da schon in Europa Station machen, dann nichts wie hin! Zeit dafür ist bis zum 4. November.
2. Newport Street Gallery
Man sollte viel mehr im Londoner Süden unterwegs sein, dort ist alles entspannter, zum Beispiel für einen Besuch bei der Newport Street Gallery in Vauxhall, 2015 wurde sie eröffnet. Galeriebesitzer Damien Hirst (ja, genau der) ließ von den Architekten Caruso St John eine alte Theaterwerkstatt umbauen, um darin seine Kunstsammlung in wechselnden Ausstellungen zu präsentieren. Bis zum 13. Januar 2019 werden Werke des deutschen Künstlers Martin Eder gezeigt.
3. Ein Schiff mit Aussicht
Nach dem Galeriebesuch lohnt sich der kurze Weg Richtung Themseufer. Dort liegt ein buntes Schiff an, The Tamesis Dock. Auf mehreren verwinkelten Schiffsetagen lässt sich dort der restliche Tag verträumen, die Beine über die Reling baumeln lassen, Flut oder Ebbe dabei zuschauen, wie sie kommen oder gehen. Im Westen steht der Vauxhall Tower, in östlicher Richtung blicken wir auf die Houses of Parliament (der Uhrturm ist derzeit eingerüstet, irgendetwas ist immer eingehüllt). Direkt gegenüber lugt die Tate Britain durch die Bäume.
4. Eine Alternative zum Hyde Park
Londoner Sommer verbringt man im Park. Zwar ist der englische Rasen diesen Sommer gelb und ausgebrannt, aber mit einer grünen Picknickdecke lässt sich das kaschieren. Wir bleiben im Süden, willkommen im Battersea Park! Einer der schönsten Parks der Stadt. Es gibt einen großen See, auf dem man Bötchen fahren kann. An dessen Ufer ist das Pear Tree Café, Mittwochabends finden dort Jazz Konzerte unter freiem Himmel statt. Es gibt eine Friedenspagode, einen subtropischen Garten, einen englischen Rosengarten und verwinkelte Waldwege. Auf der Picknickdecke kann man eine Pimm‘s Bowle trinken, den Aperol Spritz des Nordens.
5. Wildes Schwimmen
Wem in der Sonne rumsitzen zu wenig ist, der kann in London auch ganz wunderbar schwimmen gehen. Wild Swimming sogar! Dazu fahren wir in den Norden nach Hampstead Heath. The Heath hat drei große „Teiche“: the Ladies‘ Pond, the Men‘s Pond und einen für‘s „gemischte Schwimmen“. Gegen eine Spende von 2 Pfund in der Natur schwimmen. Was will man mehr?
6. South London Gallery
Vom Norden schnell wieder in den Süden. Zwischen Camberwell und Peckham liegt ein Juwel, die South London Gallery (SLG). Außen immer noch viktorianische Architektur, im Inneren internationale zeitgenössische Kunst. Und hinter dem Gebäude liegt eine kleine Gartenoase mit Café. Perfekt, um nach dem Ausstellungsbesuch einen Tee zu genießen und sich im Reiseführer zu verlieren. Im September 2018 wird der Erweiterungsbau der Galerie eröffnet, in der alten Feuerwache Peckhams auf der gegenüber liegenden Straßenseite.
7. Persien in Peckham
Nach einem Ausflug in die SLG spazieren wir durch Peckham. Die Highstreet bietet allerhand kulinarische Exotik, zum Essen lassen wir uns dann aber im Persepolis nieder. Authentische und unglaublich leckere persische Küche zu unschlagbaren Preisen. Persepolis versteht sich als Café, das man durch den dazugehörigen Cornershop betritt. Besitzerin und Chef Sally Butcher kocht so gut, dass sie mittlerweile zahlreiche Kochbücher veröffentlicht hat.
8. Raus aus London
Der Sommer ist prädestiniert dafür, London auch mal zu verlassen. Liebhaber von Meeresfrüchten sollten an die Nordseeküste fahren. Unsereins möchte natürlich Kunst sehen und fährt deswegen zur Pallant House Gallery nach Chichester. Dort ist noch bis zum 16. September „Virginia Woolf: an exhibition inspired by her writings“ zu sehen, mit Werken von 80 Künstlerinnen von 1854 bis heute.
9. Türlein öffne dich
Für Architekturliebhaber öffnet sich London jedes Jahr im Spätsommer auf ganz besondere Weise – wortwörtlich. Open House London ist das weltweit größte Architektur Festival. Für ein Wochenende, dieses Jahr am 22. und 23. September, sind über 800 Häuser für die Öffentlichkeit zugänglich, die es normalerweise nicht sind: etwa Privathäuser, Regierungsgebäude, historische Orte und Bildungsinstitutionen.
10. Abschied im Untergrund
Mit Sicherheit nicht das einzige Speakeasy („Flüsterkneipe“) im Stil der Prohibitionszeit, aber ganz sicher das beste. Für einen gediegenen, coolen Abschluss in London geht man ins Nightjar ganz in der Nähe der Old Street Station. Von außen entsprechend unsichtbar, lässt einen der Türsteher nur mit Voranmeldung in den Keller. Einladendes Halbdunkel, das Kerzenlicht wird an der metallenen Kassettendecke reflektiert, in einem Ledersessel trinkt man (Prohibitions-Zeit-authentische) Cocktails, von denen man noch nicht einmal träumt und gibt sich dem Live Jazz hin.