So wird 2024 in der SCHIRN! Von Hip-Hop und Kunst im 21. Jahrhundert, über Selma Selman, der selbsternannten „gefährlichsten Künstlerin der Welt", bis hin zur Casablanca Art School und großen Retrospektive von Hans Haacke.

MELIKE KARA. SHALLOW LAKES

Melike Kara (*1985) schafft Erin­ne­rungs­räume. Ausge­hend von der Beschäf­ti­gung mit ihren fami­liä­ren Wurzeln werfen ihre Instal­la­tio­nen Fragen von Iden­ti­tät, Migra­tion und Sicht­bar­keit auf. Auf der Basis ihres seit 2014 stetig anwach­sen­den Archivs von Foto­gra­fien aus verschie­de­nen priva­ten Quel­len erforscht sie die visu­elle Kultur der kurdi­schen Diaspora. Für die Rotunde der SCHIRN entwi­ckelt die Künst­le­rin eine orts­spe­zi­fi­sche, raum­grei­fende Arbeit. 

Melike Kara, Emine's Garden, 2023, Installation, Detailansicht, © Studio Kara
THE CULTURE. HIP-HOP UND ZEITGENÖSSISCHE KUNST IM 21. JAHRHUNDERT

Anläss­lich seines 50. Geburts­tags widmet die SCHIRN dem Hip-Hop und seinem tief­grei­fen­den Einfluss auf die aktu­elle Kunst und Kultur unse­rer Gesell­schaft eine große, inter­dis­zi­pli­näre Ausstel­lung. In THE CULTURE werden basie­rend auf den Ursprün­gen des Hip-Hop in den USA, aber mit Fokus auf Kunst und Musik der letz­ten 20 Jahre, über 100 Gemälde, Foto­gra­fien, Skulp­tu­ren und Videos sowie Fashion und Vinyl von inter­na­tio­nal bekann­ten Künst­ler*innen der Gegen­wart präsen­tiert.

Die Ausstel­lung wurde orga­ni­siert vom Balti­more Museum of Art und dem Saint Louis Art Museum und wird präsen­tiert in Zusam­men­ar­beit mit der SCHIRN.

Monica Ikegwu, Open/Closed, 2021, Courtesy der Künstlerin und Galerie Myrtis, © Monica Ikegwu
El Franco Lee II, DJ Screw in Heaven, 2008, Houston, © El Franco Lee II
Roberto Lugo, Street Shrine 1: A Notorious Story (Biggie), 2019 © Roberto Lugo. Foto: Neal Santos, courtesy Wexler Gallery
COSIMA VON BONIN. FEELINGS

Cosima von Bonin (*1962) schafft Trans­for­ma­tio­nen des Alltäg­li­chen. Die SCHIRN präsen­tiert eine einma­lige Insze­nie­rung, für die die Künst­le­rin jüngste, noch nie in Deutsch­land gezeigte Arbei­ten mit bekann­ten Werken kontras­tiert. Für ihre Ausstel­lun­gen nutzt sie zahl­rei­che Refe­ren­zen, aus der Popu­lär­kul­tur ebenso wie aus Film, Mode, Musik und Kunst. Erschöpfte Kuschel­tiere, weiche Zäune, Rake­ten, Comic­fi­gu­ren wie Daffy Duck oder Bambi, Bonin verbin­det verschie­dene Akteure zu einem Ensem­ble, einer Gemein­schaft sozia­ler Verbin­dun­gen.

Cosima von Bonin, PETIT SAINT BERNARD AVEC BOX (LINEN EYEPATCH VERSION), 2016, Hund: Leinen, Baumwoll-Vlies, Baumwolle, Seide, ca. 76,2 x 32 x 59 cm, Box: Holz, Lack, 16 x 52 x 82 cm, Privatsammlung, Frankfurt am Main, © Foto: Lena Deinhardstein / mumok
Cosima von Bonin, OPEN YOUR SHIRT PLEASE 9, 2019 © Foto: Omar Olguin
SELMA SELMAN. FLOWERS OF LIFE

Mit „Flowers of Life“ widmet die SCHIRN Selma Selman (*1991) im Sommer eine große Solo­aus­stel­lung mit eigens neu entwi­ckel­ten Arbei­ten. Erst vor weni­gen Jahren ist sie selbst­be­wusst und kraft­voll in die inter­na­tio­nale Kunst­welt vorge­drun­gen und bezeich­net sich selbst als „gefähr­lichste Künst­le­rin der Welt“. Ihre Kunst behan­delt in unter­schied­li­chen Medien eindrucks­voll auto­bio­gra­fi­sche Erfah­run­gen der Diskri­mi­nie­rung, der Gewalt, des Patri­ar­chats und des Sexis­mus.

Selma Selman, 2023 (c) the artist
CASABLANCA ART SCHOOL. EINE POSTKOLONIALE AVANTGARDE 1962–1987

Nur wenige Jahre nach der Unab­hän­gig­keit Marok­kos 1956 entwi­ckelt sich in Casa­blanca ein pulsie­ren­des Zentrum kultu­rel­ler Erneue­rung. Die SCHIRN präsen­tiert das einzig­ar­tige und einfluss­rei­che Wirken der Casa­blanca Art School in einer ersten großen, längst über­fäl­li­gen Ausstel­lung.

Eine Ausstel­lung orga­ni­siert von der SCHIRN, Tate St Ives und der Shar­jah Art Foun­da­tion.

Mohamed Melehi, Untitled 1983 © Mohamed Melehi Estate / VG Bild-Kunst, Bonn 2023
Chaïbia Tallal, Cérémonie de Mariage (Hochzeitszeremonie), 1983 © Der Nachlass des Künstlers. Courtesy Privatsammlung, Marrakesh
CAROL RAMA

Im Herbst zeigt die SCHIRN erste umfang­rei­che Über­blicks­aus­stel­lung von Carol Rama (1918–2015) in Deutsch­land mit Arbei­ten aus allen Schaf­fens­pha­sen ihres außer­ge­wöhn­li­chen Gesamt­werks. Sexua­li­tät, Wahn, Krank­heit, Tod – es sind die großen mensch­li­chen Themen und elemen­ta­ren Erfah­run­gen, denen sie ihre Kunst widmet. Die Turi­ner Künst­le­rin gehört zu den heraus­ra­gen­den Künst­le­rin­nen der Moderne, die erst spät zu Ruhm gelang­ten. Unab­hän­gig von Schu­len und künst­le­ri­schen Grup­pie­run­gen schuf sie in rund 60 Jahren ein unkon­ven­tio­nel­les, zudem sehr persön­li­ches Œuvre.

Carol Rama, Appassionata, 1940, Courtesy of Fondazione Torino Musei (Foto: Studio Fotografico Gonella)
HANS HAACKE

Wie kein ande­rer Künst­ler seiner Gene­ra­tion hat Hans Haacke die „Poli­ti­sche Kunst“ geprägt. Scharfe Insti­tu­ti­ons­kri­tik, poli­ti­sche Wach­sam­keit und die kompro­miss­lose Vertei­di­gung demo­kra­ti­scher Prin­zi­pien bis hin zum Akti­vis­mus zeich­nen ihn aus. Die SCHIRN beleuch­tet in einer umfas­sen­den Retro­spek­tive Haackes einfluss­rei­ches Gesamt­werk von 1959 bis in die Gegen­wart. Mit rund 70 Gemäl­den, Objek­ten, Foto­gra­fien und Instal­la­tio­nen verdeut­licht die Ausstel­lung der SCHIRN, wie Haacke zu einem der inter­na­tio­nal bedeu­tends­ten poli­ti­schen Künst­ler werden konnte.

Eine Ausstel­lung der SCHIRN in Zusam­men­ar­beit mit Belve­dere, Wien.

Hans Haacke, Wir (Alle) Sind das Volk, 2003/2020 (Madrid) © Hans Haacke / Artists Rights Society (ARS), New York / VG Bild-Kunst, Bonn. Courtesy der Künstler und Paula Cooper Gallery, New York. Foto: Steven Probert
Hans Haacke. All Connected, 2019. Ausstellungsansicht: New Museum, New York. Kunstwerk: Grass Grows, 1967-69, © Hans Haacke / Artists Rights Society (ARS), New York / VG Bild-Kunst, Bonn 2023. Foto: Dario Lasagni

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