Unser Highlight im Frühjahr 2023: Die SCHIRN präsentiert Niki de Saint Phalle in einer umfassenden Überblicksausstellung und zeigt den großen Facettenreichtum der berühmten Autodidaktin.

Niki de Saint Phalle (1930–2002) zählt als eine der Hauptvertreterinnen der europäischen Pop-Art und Mitbegründerin des Happenings zu den bekanntesten Künstlerinnen ihrer Generation. Vom 3. Februar bis zum 21. Mai 2023 beleuchtet die SCHIRN die Geschichte und das vielfältige Œuvre der französisch-amerikanischen Visionärin in einer umfassenden Ausstellung, die mit rund 100 Arbeiten einen Überblick über alle Werkphasen bietet. In den fünf Jahrzehnten ihres künstlerischen Schaffens entwickelte Niki de Saint Phalle eine unverwechselbare Formensprache und ein facettenreiches Werk.

Die Nanas, ihre bunten, großformatigen Frauenskulpturen, begründeten ihren internationalen Erfolg und gelten bis heute als ihr Markenzeichen. Doch reicht das künstlerische Spektrum der Autodidaktin weit darüber hinaus. 

Niki de Saint Phalle, Nana rouge jambes en l'air, um 1968, Polyester, bemalt, auf Eisendraht, 220 x 185 x 120 cm, Leopold-Hoesch Museum, Düren / Peter Hirnschläger, Aachen, © 2022 Niki Charitable Art Foundation, All rights reserved / ADAGP, Paris

Sie wechselte Techniken, Themen und Arbeitsweisen und schuf ein ebenso ambivalentes wie subversives Werk voller Freude und Brutalität, Humor und Eigensinn. Dabei bedeutete Kunst für de Saint Phalle mehr als nur ein Medium des Ausdrucks: Kunst war ihr aus biografischen Gründen eine Notwendigkeit und diente zudem dazu, gesellschaftliche Konventionen zu hinterfragen. Sie kritisierte Institutionen und Rollenbilder und verhandelte in ihrem Werk soziale und politische Themen wie die Stigmatisierung durch AIDS, das Recht auf Abtreibung, Waffengesetze oder den Klimawandel. 

Ein Plädoyer für die Frau und das Feminine

Bereits zu Beginn ihrer Karriere verabschiedete sich de Saint Phalle von der Malerei und artikulierte in ihrem Schaffen ein Plädoyer für die Frau und das Feminine. Auf ihre frühen Gemälde folgten Assemblagen, und bereits in den 1960er-Jahren entstanden in spektakulären Performances, in die sie das Publikum einbezog, ihre legendären Schießbilder (Tirs). Ihre Zeichnungen, Schriften, Großplastiken, aber auch Theaterstücke, Filme und Installationen im öffentlichen Raum zeugen von der transformativen Wirkungskraft ihrer Kunst, die sich bis hin zu ihrem architektonischen Lebenswerk, dem Tarotgarten in der Toskana entfaltet.

Niki de Saint Phalle, Global Warming, 2001, Lithografie, Aufkleber, 56,5 x 62 cm, Ed. 50/50, Musée d'art et d'histoire Fribourg / Ed Kessler, © Niki Charitable Art Foundation / ADAGP, Paris 2022

NIKI DE SAINT PHALLE

03. FEBRUAR – 21. MAI 2023

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