Das SCHIRN MAGAZIN stellt 10 Filme von und über Künstler vor, die man gesehen haben sollte.
Die kalte Jahreszeit hat den Sommer abgelöst – wenn Regen und kühle Temperaturen die eigenen vier Wände und Abende auf der Couch attraktiver erscheinen lassen, dann ist die beste Zeit, interessante und unterhaltsame Filme zu schauen: neben zahlreichen Klassikern sind vor allem in den letzten Jahren zahlreiche spannende Künstlerdokumentationen, Kunstfilme sowie Filme von Künstlern erschienen.
01. WIM WENDERS: „DAS SALZ DER ERDE“ (2014)
Wim Wenders "Das Salz der Erde“ ist eine Hommage an Sebastião Salgado in bewegten Bildern und offenbart den Brasilianer als Künstler mit einem zutiefst sozial angetrieben Herzen, dem Wenders und dessen Sohn Juliano Robeiro Salgado mit der Filmkamera gefolgt sind. Ein Film, der Salgados Fotografien auf feinfühlige Weise zum Leben erweckt.
02. SOPHIE FIENNES: „OVER YOUR CITIES GRASS WILL GROW“ (2010)
„Es heißt in der Bibel immer wieder, es wird ein Trümmerhaufen sein und Gras wird wachsen über euren Städten. Das fand ich fantastisch.“ Mit diesen Worten, die zu den Namensgebern der Dokumentation von Sophie Fiennes geworden sind, deutet der Erneuer der Historienmalerei und Bildhauer Anselm Kiefer die Inspirationswurzeln seines Werkes an und liefert zugleich den Titel für Fiennes’ filmisches Porträt voller eindrucksvoller Aufnahmen der Kunst Kiefers.
03. MIKE LEIGH: „MR. TURNER“ (2014)
William Turner gehört bis heute nicht nur für die Briten zu den bedeutendsten Malern von der Insel, der ebenso herausragend sein Handwerk beherrschte wie exzentrisch im Leben gewesen sein muss. Mike Leigh widmet dieser Ikone der britischen Landschaftsmalerei einen gleichnamigen Film.
04. JULIAN SCHNABEL: „BASQUIAT“ (1996)
Gewann er in den achtziger Jahren mit seiner Malerei die Kunstwelt für sich, debütierte Julian Schnabel 1996 mit seinem ersten Film über den Freund und Malerkollegen Jean-Michel Basquiat außerdem als Regisseur. In dem Biopic zeichnet Schnabel Jean-Michel Basquiats Lebensgeschichte von dessen Geburt 1960 in New York über seinen langsamen Aufstieg und seine Bekanntschaft mit Andy Warhol bis hin zu seinem frühen Tod im Alter von 27 Jahren nach.
05. GUSTAV DEUTSCH: „SHIRLEY – VISIONS OF REALITY“ (2014)
Gustav Deutsch hat 13 Gemälde von Edward Hopper in einem Kinofilm zum Leben erweckt. Shirley, die Hauptfigur, verbindet die Einzelbilder zu einer Geschichte und füllt die Leerstellen mit Leben – ihrem Leben, ihren Gedanken, Gefühlen und Reflexionen eines Ausschnitts amerikanischer Geschichte von den dreißiger bis zu den frühen sechziger Jahren.
06. BANKSY: „EXIT THROUGH THE GIFT SHOP“ (2010)
Was ist „Exit Through The Gift Shop“ nun: ein Dokumentarfilm, Fiktion, ein Kunstfilm? Wie so oft, wenn Banksy die künstlerischen Fäden in der Hand hält, verweigert der britische Street Artist dem Betrachter die eindeutige Zuordnung. Der Film mit und über Banksy, Thierry Guetta aka Mr. Brainwash, Space Invader sowie Shepard Fairey wurde zu Recht vielfach ausgezeichnet.
07. CORINNA BELZ: „GERHARD RICHTER – PAINTING“ (2011)
Seine Werke sind auf dem Kunstmarkt die teuersten eines lebenden Künstlers und sein Name ist weit über die Landegrenzen hinaus bekannt: Gerhard Richter. Dem deutschen Maler, Bildhauer und Fotografen „schenkte“ die Filmemacherin Corinna Belz den Dokumentarfilm „Gerhard Richter – Painting“ und allen Kunstliebhabern damit einen ungewöhnlich intimen Einblick sowohl in das Arbeiten als auch den Kopf des sonst so medienscheuen Künstlers.
08. ARNE BIRKENSTOCK: „BELTRACCHI – DIE KUNST DER FÄLSCHUNG“ (2014)
Wolfgang Beltracchi ist der wohl bekannteste Kunstfälscher der Gegenwart. 20 bis 50 Millionen Euro Betrugsgewinn sollen der Maler und seine Frau über die Jahre hinweg eingenommen haben. Nach einem der weltweit größten Kunstfälscher-Prozesse seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist Beltracchi seit Anfang 2015 wieder auf freiem Fuß, Arne Birkenstocks Dokumentation über ihn ist jedoch bereits 2014 erschienen und wurde mit dem Deutschen Filmpreis als „Bester Dokumentarfilm“ ausgezeichnet.
09. TERRY ZWIGOFF: „CRUMB“ (1994)
Terry Zwigoff macht sich in seiner Dokumentation „Crumb“ auf die Spuren des Cartoonisten, Künstlers und Musikers Robert Crumb, der eine Pionierrolle in der Mitte der sechziger Jahre in den USA entstandenen Underground-Comic-Bewegung („comix“) spielte. Das Auge folgt dabei Crumbs Leben und seinem Strich, bleibt auf seinen gezeichneten und nicht immer unumstrittenen Satiren haften, während das Ohr Interviews mit Crumb selbst, mit seiner Familie, seiner Ehefrau Aline Kominsky sowie externen Betrachtungen lauscht – ein Einblick in die komplexe, wilde Bildwelt des Robert Crumb, der auch die kritische Betrachtung nicht scheut.
10. MARTIN PROVOST: „SÉRAPHINE“ (2008)
Yolande Moreau spielt mit einer berührenden Hingabe die französische Malerin Séraphine Louis in Martin Provosts vielfach ausgezeichneter Filmbiografie. Eigentlich als dessen Haushälterin tätig, wird die „Native Malerin“ eines Tages von dem Kunstsammler sowie -kritiker Wilhelm Uhde entdeckt. Doch das Glück bleibt nicht lange an Séraphine Louis’ Seite.