DIE SCHIRN PRÄSENTIERT DIE ERSTE UMFASSENDE RETROSPEKTIVE ZUM LEBEN UND WERK WILHELM KUHNERTS
Er richtete seinen Blick auf die ganze Tierwelt – und auch als Landschaftsmaler feierte er weltweit Erfolge
Er richtete seinen Blick auf die ganze Tierwelt – und auch als Landschaftsmaler feierte er weltweit Erfolge
KÖNIG DER TIERE. WILHELM KUHNERT UND DAS BILD VON AFRIKA
25. OKTOBER 2018 – 27. JANUAR 2019
Wie kein anderer Maler zu seiner Zeit hat Wilhelm Kuhnert die Vorstellung von Afrika geprägt. Als einer der ersten europäischen Künstler bereiste der Maler zwischen 1891 und 1912 die noch weitgehend unerforschte damalige Kolonie Deutsch-Ostafrika. Unter teils widrigen Umständen erstellte er Skizzen der dortigen Tier- und Pflanzenwelt. Sie dienten ihm als Vorlagen für seine monumentalen Gemälde, die er später in seinem Berliner Atelier anfertigte und mit großem Erfolg international ausstellte. Kuhnert zeichnete sich durch ein fast schon wissenschaftliches Vorgehen aus: Er erfasste das Charakteristische der Tiere wie der sie umgebenden Landschaft auf genaueste Weise. Nicht ohne Grund wurden seine Darstellungen in zoologischen Büchern wie Brehms Tierleben ebenso verbreitet wie auf Schulwandbildern oder Schokoladenverpackungen von Stollwerck. Obwohl Wilhelm Kuhnert zu den meistgesammelten akademischen Malern gehört, ist er einer großen Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Die SCHIRN präsentiert nun die erste umfassende Retrospektive zu seinem Leben und Werk. Die Ausstellung vereint neben Studien und Gemälden aus europäischen und amerikanischen Museen, Privatsammlungen und dem Nachlass Kuhnerts auch zahlreiche Druck- und Werbegrafiken sowie Publikationen des Künstlers. Dabei wird Kuhnerts Schaffen nicht nur als Spiegel der Kunst- und Naturwissenschaftsgeschichte verstanden, sondern auch vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte über den Umgang mit der kolonialen Vergangenheit Deutschlands beleuchtet.
Akademische Malerei: Bis zum 20. Jahrhundert war die Auffassung von Malerei an Kunstakademien sehr traditionell und richtete sich stilistisch wie auch inhaltlich an den Bedürfnissen möglicher Auftraggeber aus. Dadurch provozierte sie außerakademische Gegenbewegungen von Künstlern der Avantgarde