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Translantics, ein digitales Kammerspiel, erzählt die Geschichte von drei jungen Frauen in Form einer Web-Serie. Die Freundinnen bewegen sich in einem Freundeskreis aus internationalen Expats, überdreht und euphorisch, irgendwie alle gemeinsam globalisiert und doch gefangen in ihrem eigenen kulturellen System.
Die Web-Serie "Translantics" der Künstlerin Britta Thie ist die erste einer Reihe von digitalen Auftragsarbeiten der SCHIRN
In den sechs Episoden porträtiert Thie das Lebensgefühl einer digitalisierten Generation.
In den sechs Episoden porträtiert Thie das Lebensgefühl einer digitalisierten Generation.
BRITTA THIE. TRANSLANTICS
Translantics, ein digitales Kammerspiel eingebettet ins Netz, erzählt die Geschichte von drei jungen Frauen in Form einer Web–Serie. Translantics handelt vom Vorspulen, Umschalten zwischen Städten, Ländern, Sprachen, Jobs, Lebensphasen, Gefühlen und Partnern. Die drei Freundinnen bewegen sich in einem Freundeskreis aus internationalen Expats, überdreht und euphorisch, irgendwie alle gemeinsam globalisiert und doch gefangen in ihrem eigenen kulturellen System.
Die Expat-Kids schwanken zwischen Heimweh und Eroberungsgefühlen, spielen sich selbst oder vielleicht auch nur eine der vielen Versionen ihrer selbst. Man trifft sich nachts und im Netz, man schlägt sich irgendwie durch mit obskuren Jobs und Ibuprofen, schlägt sich ein Knie auf bei einem existenziellen Foto Shooting oder sich gegenseitig die Brille von der Nase. Man bricht sich tagtäglich das Herz in der übererregten Beziehungswelt von sozialen Netzwerken und Auto-Updates.
Aber was passiert mit echter Intimität, wenn Emotionen, Zuneigung und Ideen zu Produkten auf einem unersättlichen Marktplatz werden? Beziehungen entwickeln sich in einer pastellfarbenen Shopping Mall in Neukölln; auf dem Weg in die heimatlichen Kleinstädte in der Provinz, in semi-erfolgreichen Galerien mit New Yorker Import-Kunst, zwischen den Wolkenkratzern im Frankfurter Bankenviertel oder auf der anderen Straßenseite in Berlin: Diese Stadt, die transnationale Entdecker und Kreative magnetisch anzieht, die sich aber trotzdem weigert, den Sprung von der Peripherie zu einer echten Metropole zu machen. Every throwback is a throw-forward.
Translantics kann man als Portrait der Generation '89 verstehen, plus-minus. Eine Generation in der Beta Phase, sie testet sich selbst und einander. Die Gegenwart: durchsichtig, temporär, im Dazwischen, zwischen hier und da, ihr und ihm, hier und jetzt. Bildauflösungen übertreffen sich auf dem SmartTV, Pixel reiben aneinander und werden dabei so scharf, dass der Gartenteich auf dem Handyvideo wie eine 3D Animation aussieht, der Hyper-Realismus lässt die Realität künstlich erscheinen. Geschichten fassen sich schneller in Bilder als in Worte, Skype-Fenster öffnen sich für Job Interviews, Kameras werden zu den Kontaktlinsen des inneren Auges, unserer mentalen Unschärfe.