Schnel­ler, höher, weiter -- das Credo der post­mo­der­nen Gesell­schaft führt den Menschen nicht zwangs­läu­fig in den Olymp. Die Ausstel­lung entwirft ein Bild dieser Gegen­wart, in deren Zentrum das Indi­vi­duum selbst steht.

® SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT, 2014, FOTO: NORBERT MIGULETZ
Die Schau ist ironisches, zynisches, ja warnendes Statement zugleich
SWR 2
Es ist ein düsteres, ein melancholisches Bild vom Beginn des 21. Jahrhunderts, das die Ausstellung zeichnet
DER FREITAG
Wer diese Ausstellung besucht, kann sich darauf gefasst machen, etwas von seinem eigenen Leben wiederzuentdecken: die Hektik, das Tempo, das ewige Kreisen ums eigene Ich
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG
Die Werke verströmen eine Aura des Witzes und der Leichtigkeit
DIE WELT
Willkommen in der schönen neuen Welt: Wo Meinungen, Slogans und Bilder nach Belieben an- und wieder ausgeknipst werden können, verliert ihre Bedeutung schließlich jede Bedeutung
FRANKFURTER NEUE PRESSE
© Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2014, Foto: Norbert Miguletz
© Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2014, Foto: Norbert Miguletz
© Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2014, Foto: Norbert Miguletz
© Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2014, Foto: Norbert Miguletz
© Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2014, Foto: Norbert Miguletz
© Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2014, Foto: Norbert Miguletz

UNENDLICHER SPASS

Schneller, höher, weiter -- das Credo der postmodernen Gesellschaft führt den Menschen nicht zwangsläufig in den Olymp. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts bewegt er sich vielmehr zwischen Euphorie und Depression, ist konfrontiert mit verheißungsvollen Möglichkeiten einer globalen und virtuellen Welt sowie der Herausforderung, damit das eigene Leben ständig zu optimieren.

Die Ausstellung entwirft ein Bild dieser Gegenwart, in deren Zentrum das Individuum selbst steht. Analog der Erzählstruktur des titelgebenden Jahrhundertromans von David Foster Wallace, „Infinite Jest" (Unendlicher Spaß), wird ein Netz von Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Anforderungen entwickelt, die an das Ich gestellt werden und in denen sich die Widerstände und Widersprüche einer solchen, gerne als alternativlos bezeichneten Wirklichkeit bemerkbar machen. So entwirft der US-amerikanische Künstler Ryan Trecartin mit seinen bildgewaltigen Filmen und Installationen eine Welt, die nicht nur als eine am Computer generierte Ausgabe erscheint, sich in rasantem Tempo bewegt und verändert, sondern auch ihre dauernervösen, geschwätzigen Akteure frontal vor die Kamera zieht. Mit Beiträgen von über 20 Künstlerinnen und Künstlern, darunter Andrea Fraser, Alicja Kwade, Judith Hopf, Maurizio Cattelan, Kris Martin und Daniel Richter.

KATALOG ZUR AUSSTELLUNG

Immer schneller, höher, weiter – so lautet das Credo einer grenzenlosen Gesellschaft. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts bewegt sich der Mensch zwischen Euphorie und Depression, ist konfrontiert mit verheißungsvollen Möglichkeiten einer globalen und virtuellen Welt und der Herausforderung, das eigene Leben ständig zu verbessern, zu optimieren und effizienter zu gestalten. Die vorgestellten Werke möchten nicht den Inhalt des titelgebenden Jahrhundertromans von David Foster Wallace „Unendlicher Spaß“ („Infinite Jest“) visualisieren. Vielmehr geht es um die unterschiedlichen Anforderungen, die heute an das Ich gestellt werden und in denen sich die Widerstände und Widersprüche einer solchen, gerne als alternativlos bezeichneten Wirklichkeit bemerkbar machen. Der Katalog ist ein Kommentar zur Ausstellung. Die Essays sind Reproduktionen in zweierlei Hinsicht: Sie reproduzieren die Idee der Präsentation in Form eines Textes, und sie sind Wiederabdrucke. Die ebenso im Buch publizierten Künstler-Manifeste wiederum nehmen einerseits Bezug auf den enthaltenen Essay von Alex Danchev und sind andererseits der modernen Kunst seit dem frühen 20. Jahrhundert ein stetiger Begleiter. Sie demonstrieren auf eigenständige Weise den immer wiederkehrenden Wunsch nach einer Erneuerung.

Künstler: Francis Alÿs, Maurizio Cattelan, Claire Fontaine, Peter Coffin, Lara Favaretto, Andrea Fraser, Karl Holmqvist, Judith Hopf, Ceal Floyer, Josh Kline, Alicja Kwade, Joep van Liefland, Helen Marten, Kris Martin, Navid Nuur, Daniel Richter, Michael Riedel, Anri Sala, Ryan Trecartin sowie die Sammlung Kopp

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