Die umfassende Schau geht der Spur eines modernen Mythos nach, stellt die Techniken und die Ästhetik dar und hinterfragt die komplexen Beziehungen, die mitunter zwischen Star und Paparazzi entstehen.
PAPARAZZI! FOTOGRAFEN, STARS UND KÜNSTLER
Sie sind Jäger, die zu Gejagten werden. Seit nun beinahe einem halben Jahrhundert gehen sie offiziell ihrem Handwerk nach. Federico Fellini setzte ihnen 1960 in seinem berühmten Film „La Dolce Vita“ ein zweifelhaftes Denkmal. Er schuf die Figur des Boulevard-Fotografen „Paparazzo“, dessen Namen man als Verbindung der Wörter „pappatace“ (Sandmücke) und „ragazzo“ (Junge) lesen kann.
Sein Ziel: das heimliche Verfolgen und Belauern von mehr oder weniger bekannten Persönlichkeiten, um vermeintlich Geheimes und Privates exklusiv zu veröffentlichen. In der Ausstellung wird das Thema nun erstmals eingehend kunstsoziologisch betrachtet. Die umfassende Schau – organisiert vom Centre Pompidou-Metz in Kooperation mit der SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT – geht der Spur eines modernen Mythos nach, stellt die Techniken und die Ästhetik dar und hinterfragt die komplexen Beziehungen, die mitunter zwischen Star und Paparazzi entstehen. Rund 500 Arbeiten und Dokumente ermöglichen einen ganz neuen Blick auf dieses globale Phänomen. Zu sehen sind Klassiker, die sich fest in das Bildgedächtnis eingebrannt haben, darunter Jackie Kennedy-Onassis beim scheinbar ungezwungenen Spaziergang durch Manhattan, Lady Di auf der Flucht vor dem Blitzlichtgewitter, oder die jüngeren und jüngsten „Ikonen“ der Paparazzi-Fotografie wie Paris Hilton und Britney Spears. Ebenso werden künstlerische Positionen präsentiert, u. a. von Richard Avedon, Thomas Demand, Cindy Sherman, Gerhard Richter oder Andy Warhol.
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KATALOG ZUR AUSSTELLUNG
Die Publikation untersucht die Faszination für Starfotografie und spiegelt ihren Einfluss auf die Bildende Kunst und die Modefotografie wider. Vorgestellt werden „Ikonen" der Paparazzi-Fotografie, darunter Jackie Kennedy-Onassis beim scheinbar ungezwungenen Spaziergang durch Manhattan, Lady Di auf der Flucht vor dem Blitzlichtgewitter oder die jüngeren „Lieblinge" der Paparazzi wie Paris Hilton oder Britney Spears. Neben Arbeiten der berühmtesten Vertreter der Paparazzi-Fotografie wie Ron Galella, Pascal Rostain und Bruno Mouron oder Tazio Secchiaroli werden künstlerische Positionen u. a. von Cindy Sherman, Gerhard Richter, Andy Warhol, Barbara Kruger, Paul McCarthy und Richard Avedon vorgestellt, die in kritischer Auseinandersetzung die spezifischen Charakteristika der Paparazzi-Ästhetik ausgelotet und ergründet haben. Erzählt werden Geschichten aus über 50 Jahren Paparazzi-Fotografie. Der Paparazzo wird dabei selbst ins Visier genommen als bewunderte wie gefürchtete Berufsgruppe, die durch das zumeist heimliche Verfolgen und Belauern berühmter Persönlichkeiten ihre Existenz sichert und die Boulevardmedien zu einem der umsatzstärksten Bereiche im Pressesektor gemacht haben -- immer auf der Suche und mit dem Ziel, Ungeahntes, vermeintlich Vertrauliches und Privates exklusiv zu veröffentlichen. Die Publikation analysiert die komplexen Beziehungen und Abhängigkeiten, die sich mitunter zwischen Star und Fotograf entwickeln.
BEGLEITHEFT
Das Heft stellt ausgewählte Werke der Ausstellung vor und legt die gesellschaftlichen und künstlerischen Zusammenhänge dar.