Über 200 Kunst­werke von Henri de Toulouse-Lautrec, Vincent van Gogh, Pablo Picasso, Suzanne Vala­don, Edgar Degas und ande­ren entfüh­ren die Besu­cher der SCHIRN in die Pari­ser Welt der Bohème um die Jahr­hun­dert­wende.

® SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT, 2014, FOTO: NORBERT MIGULETZ
Eine beeindruckende Schau voll praller Lebenslust und –last
MANNHEIMER MORGEN
Super-Schau in der Schirn. Spektakuläre Bilder der besten Künstler ihrer Zeit aus der verruchtesten Ecke von Paris
BILD
Diese Ausstellung kommt genau zur richtigen Zeit
FAZ
Mit über 200 Werken von 26 Künstlern hat die Kuratorin Ingrid Pfeiffer tatsächlich so etwas wie eine kleine Blockbuster- und Malergötterschau zusammengetragen
WELTKUNST
große und bewegende Ausstellung
FAZ
Ausstellungsansicht © Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2014 Foto: Norbert Miguletz
Ausstellungsansicht © Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2014 Foto: Norbert Miguletz
Ausstellungsansicht © Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2014 Foto: Norbert Miguletz
Ausstellungsansicht © Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2014 Foto: Norbert Miguletz
Ausstellungsansicht © Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2014 Foto: Norbert Miguletz
Ausstellungsansicht © Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2014 Foto: Norbert Miguletz

ESPRIT MONTMARTRE - DIE BOHÈME IN PARIS UM 1900

Eine verrufene Gegend im 18. Arrondissement von Paris übte eine besondere Anziehungskraft auf einige der bedeutendsten Künstler der Moderne aus: Montmartre. „Das Viertel ähnelt einem riesigen Atelier", schrieb ein zeitgenössischer Kritiker in den 1890er-Jahren über den am damaligen Stadtrand gelegenen Hügel. Dieser war mit seinem ländlichen, ursprünglichen Flair eine Gegenwelt zur mondänen Metropole der Belle Époque. Die besondere Atmosphäre des Viertels wird jetzt in einer einzigartigen Ausstellung erlebbar. Über 200 Kunstwerke von Henri de Toulouse-Lautrec, Vincent van Gogh, Pablo Picasso, Suzanne Valadon, Edgar Degas und anderen entführen die Besucher der SCHIRN in die Pariser Welt der Bohème um die Jahrhundertwende.

Historische Fotos sowie zahlreiche Plakate und Grafiken erhellen weitere Facetten eines der schillerndsten Kapitel der Kunstgeschichte, das wie kaum ein anderes mit Klischees behaftet ist. Ob es der Cancan der frivolen Tänzerinnen im Moulin Rouge ist, die üppige Kaffeehausszenerie oder der mittellose Künstler, der dem Alkohol frönt, bis mittags schläft und abends die Nacht zum Tag macht: Wer den Montmartre auf diese gewohnten Bilder reduziert, wird dem Realismus nicht gerecht, mit dem die Künstler den Alltag festgehalten haben. Diese wollten sich äußerlich bewusst vom Bürgertum abgrenzen, indem sie sich für ein Leben als ärmliche Bohémiens am Rande der Gesellschaft entschieden. Ihrem neuen Selbstverständnis entspricht die eindrückliche Darstellung von Außenseitern, Dieben, Bettlern, Gauklern, Prostituierten und Trinkern. Die Ausstellung untersucht auch die soziologischen Zusammenhänge, die zu jener Zeit zusammenwirkten, und die veränderte Definition der Rolle des Künstlers.

ZEIT FÜR EIN GLÄSCHEN ABSINTH?

Lassen Sie sich von den Charakteren aus den ESPRIT MONTMARTRE-Bildern zu einem Rendezvous verführen und entdecken Sie die Welt hinter den schönen Bildern.

KATALOG ZUR AUSSTELLUNG

Der Montmartre galt aber für viele Jahre als Mikrokosmos für ein künstlerisches Selbstbild, das mit Henry Murgers Roman Scènes de la vie de Bohème (1847--1849) einen zunächst literarischen Ausdruck fand. Er zog aber bald viele Künstlerinnen und Künstler an, die sich -- obwohl oft aus großbürgerlichem Elternhaus stammend -- bewusst für ein Leben als ärmliche Bohemiens am Rande der Gesellschaft entschieden. Dieses neue Selbstverständnis als freiwillig-unfreiwillige Außenseiter spiegelten sie besonders realistisch und eindrücklich in ihren Kunstwerken wider. Die Publikation nähert sich aus kunstsoziologischer Perspektive der Bohème am Montmartre, berücksichtigt den gesellschaftlichen und historischen Kontext und macht deutlich, wie stark sich Mythos und Legende des Ortes von der eigentlichen Realität unterschieden. ‚Esprit Montmartre' zeigt das wahre Leben der Menschen abseits der bekannten Klischees. Berührend, sinnlich und aufrüttelnd sind die Werke der Künstler, die mit ihren Sujets und Bildideen, Materialien und Stilen die künstlerischen Entwicklungen der Moderne wesentlich vorauszeichneten.

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