E.W. NAY. BILDER DER 1960ER JAHRE
Der Maler Ernst Wilhelm Nay gehört zu den bekanntesten deutschen Nachkriegskünstlern des 20. Jahrhunderts. Seine abstrakten Gemälde sind in nahzu allen wichtigen öffentlichen und privaten Sammlungen zu jener Epoche vertreten. Weniger bekannt und bisher noch weitgehend unterschätzt jedoch ist Nays Spätwerk der 1960er Jahre, das vor allem in den Jahren nach Nays Teilnahme an der documenta III im Jahr 1964 bis zu seinem Tod 1968 entstanden ist.Die Ausstellung in der SCHIRN konzentriert sich mit etwa 30 großformatigen Gemälden und 86 Arbeiten auf Papier erstmals auf dieses Spätwerk und entdeckt einen Künstler, der mit seinen über den Bildraum hinausweisenden dynamisch-flächigen Formen und klaren Farben keineswegs historisch, sondern überraschend aktuell wirkt. Als einen weiteren Höhepunkt rekonstruiert die Ausstellung den spektakulären Nay-Raum der documenta III, in dem drei großformatige Werke des Künstlers von der Decke hängend als Environment präsentiert wurden.
KATALOG ZUR AUSSTELLUNG
Das innovative Spätwerk von Ernst Wilhelm Nay gehört zu den unbekannteren Abschnitten seines umfangreichen Œuvres. Die Publikation konzentriert sich auf seine Arbeiten der 1960er Jahre, beginnend mit den drei Augenbildern, die Arnold Bode auf der documenta III 1964 in spektakulärer Hängung an der Decke präsentiert hatte. Bis zu seinem Tod 1968 schuf er eine völlig neue Gruppe von Gemälden, die in ihrer Klarheit und Reduktion heutige Tendenzen der Kunst vorweg zu nehmen scheinen.