THOMAS HIRSCHHORN. DOPPELGARAGE
Seit Mitte der 1990er Jahre erregen die komplex inszenierten Ereignisräume des Schweizer Künstlers Thomas Hirschhorn große Aufmerksamkeit. Die aktuelle Installation „Doppelgarage“ konfrontiert, wie alle Arbeiten Hirschhorns, mit der Wirklichkeit und macht gesellschaftliche Zusammenhänge sichtbar. Die Garage, ein individueller Werkraum, ist Metapher für das Verarbeiten von Gewalt, Krieg, Tod und Zerstörung, die den Staatsbürgern täglich ins Wohnzimmer geliefert werden.
In einer Raumassemblage stehen einander Requisiten einer Bastlerwerkstatt samt Pin-up-Girls, eine Modelleisenbahnlandschaft mit kreisenden Zügen und riesigen Pilzen sowie Objekte und Bilder zerstörter Städte, verletzter Männer und verhüllter Frauen gegenüber. Marcus Steinwegs philosophische Reflexionen über Nietzsche in Form verstreut angebrachter Worte und Textpassagen thematisieren Zusammenhänge von Macht und Verantwortung und versuchen Nietzsches Brisanz für die heutige politische Diskussion neu zu aktivieren.