PAUL KLEE: 1933
Das Jahr 1933 war das turbulenteste im beruflichen Leben Paul Klees. Wenige Wochen nachdem Hitler Reichskanzler geworden war, durchsuchten Mitglieder der NSDAP Klees Dessauer Wohnung. Im April wurde er seines Postens an der Düsseldorfer Kunstakademie enthoben. Klee emigrierte am 23. Dezember mit seiner Frau nach Bern. 1933 verzeichnet der Œuvrekatalog mehr Werke als in irgendeinem Jahr zuvor. Dazu zählt eine Gruppe von 245 Zeichnungen, in denen Klee das Vehikel der Parodie verwendet, um eine außerordentlich komplexe, leidenschaftliche Reaktion auf das NS-System zu Papier zu bringen.
Ohne einen direkten Kommentar abzugeben, beschwören diese Zeichnungen in der ihm eigenen Art Demagogie, Militarismus, Gewalt, Antisemitismus und Erniedrigung. Die Ausstellung zeigt erstmals eine Auswahl von über 100 Zeichnungen dieser größten geschlossenen Werkgruppe Klees, ergänzt durch die Gemälde aus dem Jahr 1933. In Kooperation mit dem Lenbachhaus, München, der Hamburger Kunsthalle und der Paul-Klee-Stiftung, Kunstmuseum Bern.
KATALOG ZUR AUSSTELLUNG
Herausgegeben von der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München, Helmut Friedel. Mit Aufsätzen von Pamela Kort, Osamu Okuda und Otto Karl Werckmeister sowie einer Chronologie von Stefan Frey und Andreas Hüneke. Deutsch, 328 Seiten, Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln. ISBN 3-88375-667-9.
VERGRIFFEN