Von ihren künstlerischen Anfängen in den 1930er-Jahren bis in die frühen 2000er-Jahre erfand sie sich etwa alle zehn Jahre mit unterschiedlichen Werkgruppen stetig neu und blieb sich dabei selbst gänzlich treu. Als eine Meisterin ikonoklastischer Verfahren ging sie formal wie inhaltlich immer wieder an die Grenzen von künstlerischen und gesellschaftlichen Konventionen. Ihr langes Leben verbrachte Rama in Turin, wo sie in ihrer als Gesamtkunstwerk gestalteten Atelierwohnung im Dachgeschoss der Via Napione 15 lebte und arbeitete. Bestens vernetzt, versammelte sie einen Kreis Intellektueller und Künstler*innen um sich und war dennoch lange Zeit außerhalb Italiens eher unbekannt. Internationale Werkschauen und hohe Auszeichnungen wie etwa 2003 den Goldenen Löwen der Biennale von Venedig für ihr Lebenswerk erhielt sie erst in hohem Alter.
Die Ausstellung in der SCHIRN präsentiert das Gesamtwerk der Künstlerin mit Hauptwerken aus allen Werkphasen, darunter Ramas mittlerweile legendäre frühe Aquarelle, eindringliche expressive Porträts in Öl auf Leinwand, abstrakte Gemälde aus ihrer Zeit als Mitglied im Movimento per l’Arte Concreta, sensationelle Materialbilder und Objektmontagen in surrealistischer Tradition sowie minimalistische Werke aus Stoff und industriellen Materialien bis hin zu ihren späten, erneut figurativen Bildern und Zeichnungen.
Eine Ausstellung der SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Bern