LIVE IN YOUR HEAD – HANS HAACKES KUNSTHISTORISCHER KONTEXT

DONNERSTAG, 16. JANUAR 2025, 19.30 UHR

Der Vortrag beleuchtet eine der intellektuellsten und faszinierendsten Richtungen der zeitgenössischen Kunst. Die internationale Konzeptkunst hat die Bedeutung der künstlerischen Idee gegenüber der materiellen Produktion hervorgehoben. Auf selbstreflexive Weise hat sie außerdem über die institutionellen Rahmenbedingungen von Kunst nachgedacht. Dabei haben sich das Selbstverständnis der Künstlerinnen und Künstler sowie die Rolle des Publikums maßgeblich verändert. In dem Vortrag werden mit anschaulichen Beispielen jene grundsätzlichen Prinzipien vorgestellt, die für viele Arbeiten der Konzeptkunst relevant sind: Entmaterialisierung, Versprachlichung, Partizipation, Dokumentation, Serialität und Institutionskritik. Die kunsthistorische Bedeutung und der Einfluss der Konzeptkunst sind größer und weitreichender, als es im spektakelhaften Kunstbetrieb manchmal scheinen mag. Viele künstlerischen Arbeiten von den 1980er-Jahren bis heute sind ohne die Auseinandersetzung mit dieser Bewegung kaum vorstellbar.

Hubertus Butin studierte Kunstgeschichte in Bonn und Zürich. In den 1990er-Jahren arbeitete er als kunsthistorischer Assistent im Atelier Gerhard Richters in Köln. Seit 1991 hat er zahlreiche Aufsätze und Bücher zur zeitgenössischen Kunst, Kunsttheorie und Kulturpolitik publiziert. Unter anderem gab er 2014 das Werkverzeichnis der Editionen Gerhard Richters heraus sowie das Begriffslexikon zur zeitgenössischen Kunst. 2020 erschien im Suhrkamp Verlag sein kunstsoziologisches Buch über Kunstfälschungen. Als unabhängiger Gutachter ist er weltweit für Museen, Sammler, Kunsthändler, Auktionshäuser und Ermittlungsbehörden tätig. Als Gastkurator hat er 2021 für das Kunstforum Wien und das Kunsthaus Zürich gearbeitet. Außerdem ist er freier Mitarbeiter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Hubertus Butin lebt in Berlin.