NICHTS

Stille, Leere, Schweigen – in der heutigen Bildergesellschaft gewinnt die Pause, die Lücke, die Auslassung an Bedeutung. Die Avantgardekünstler der 1960er und 1970er Jahre wie John Baldessari oder Art & Language reagieren mit gesteigerter Skepsis und Verweigerungs-strategien auf die Abbildbarkeit einer Wirklichkeit, die in ihrer Komplexität immer ungreifbarer wird.

Den täglichen Mengen visueller Information antwortet die Kunst mit der Entleerung des Bildes. Heute transformieren Postminimalisten und Neokonzeptualisten wie Joëlle Tuerlinckx, Tom Friedman oder Martin Creed die Erfahrung von Leere in poetischer bis ironischer Weise in Installationen, Bilder oder Skulpturen. Die Zurückgenommenheit der Effekte und Sensationen erzeugt dabei eine besondere Aufmerksamkeit gegenüber Dingen und Phänomenen, die auf den ersten Blick nicht sichtbar sind. So enthüllt der Blick ins Nichts das Periphere. Das Ephemere und das Latente eröffnen sich. Was bleibt, ist ein vielfältiges, schillerndes Nichts. Die Ausstellung wird voll davon sein.

KATALOG ZUR AUSSTELLUNG

Herausgegeben von Martina Weinhart und Max Hollein. Mit einem Vorwort von Max Hollein und Essays von Mieke Bal, Ulrike Gehring und Martina Weinhart. Deutsch/englisch, 200 Seiten, 49 Abbildungen, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern, ISBN-10: 3-7757-1816-8, ISBN-13: 978-3-7757-1816-5.

VERGRIFFEN