Ostern ist da und mit ihm seine Bräuche: Und ohne Eier wäre das Osterfest nur halb so schön – genauso wie die Kunst. Hier also unsere Top Ten!
1. Gilbert & George, Bum Holes, 1994
Tabuisierte Themen und Motive mit einer großzügigen Portion britischem Humor, dafür sind Gilbert & George bekannt. Doch das macht das Künstlerduo nicht ohne Grund. Ziel ist es „das Intolerante aus dem Liberalen und umgekehrt, das Liberale aus dem Intoleranten herauszuholen“. Bestes Beispiel ist diese Frontalansicht ihrer Polöcher inklusive sichtbarer Hoden mit dem unmissverständlichen Titel „BUM HOLES“.
2. Emila Medková, Ei, 1949
Was kam zuerst, das Auge oder das Ei? Die Fotografie „Ei“ der tschechischen Surrealistin Emila Medková zeigt einen schlafenden Mann, auf dessen Kopf – als sein drittes Auge – ein Ei im Eierbecher steht. Doch was hat das Ei mit dem Auge zu tun? In ihren Arbeiten stellt Medková zunächst ungewöhnliche Verbindungen her. Doch in der Nebeneinanderstellung von Symbolen in ihren Werken, wie dem Auge und dem Ei, finden sich nicht nur formale Gemeinsamkeiten sondern auch sprachliche: Die phonetische Verwandtschaft vom französischen „oeil“ (Auge) und „oeuf“ (Ei) und dem englischen „eye “ und dem deutschen „Ei“. Zufall? Wir lassen das einfach mal so stehen.
3. Jeff Koons, Cracked Egg, 1994-2006
Das glänzende Ei von Jeff Koons wirkt, als hätte es gerade jemand aufgebrochen. Da wäre es allerdings interessant zu wissen, welches Wesen wohl aus dem Jeff Koons-Ei geschlüpft sein mag? Passend zu Ostern vielleicht ein Balloon Rabbit?
4. Joan Miró, Der Bauernhof (La Ferme), 1921/22
In diesem Bauernhof-Suchbild von Joan Miró finden sich Ostern-typische Motive wie Hasen und Hühner, da können die Eier eigentlich nicht weit sein (wir sind uns ganz sicher, wir haben sie nur noch nicht gefunden).
5. Salvador Dalí, Metamorphosis of Narcissus, 1937
Diese Szene in Salvador Dalís „Metamorphosis of Narcissus“ hat offensichtlich nichts mit Ostern zu tun, sondern zeigt die Geschichte von Narziss, der entsetzt sein Spiegelbild auf der Wasseroberfläche erblickt. Das Entsetzen könnte daher rühren, dass sein Kopf exakt die Form von dem abgebildeten Ei hat – wer hat schon gerne einen Eierkopf?
6. Paula Modersohn-Becker, Stillleben mit Birnen und Ei, 1906
Das Stillleben von Paula Modersohn-Becker zeigt das Ei, wie es in Deutschland am liebsten gesehen wird: 5 Minuten gekocht, bereit zum Verzehr beim gemütlichen Sonntagsfrühstück.
7. René Magritte, La Clairvoyance, 1936
Er malt einen Vogel, während er ein Ei betrachtet. Damit demonstriert René Magritte die Möglichkeiten der künstlerischen Phantasie. Der Bildtitel bedeutet soviel wie „Hellseherei“ – wobei die vielleicht gar nicht unbedingt nötig ist, um vorherzusagen, dass aus einem Ei ein Vogel schlüpft.
8. Hieronymus Bosch, Concert in the Egg, 1561
Mit den seltsamen Gestalten, die aus dem Ei in Hieronymus Boschs Gemälde schlüpfen, möchte man wohl eher nicht sein Osterfest verbringen, es handelt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein „faules Ei“. Wie immer bei Bosch ist hier alles aufgeladen mit beißendem Humor und Symbolen, die es lohnt zu entschlüsseln.
8. Sarah Lucas, I know what I like in your wardrobe, 1996
Ein bemaltes Osterei wie es jeder kennt, geschaffen von der Künstlerin Sarah Lucas. Nur suchen muss man es nicht: Es ist über einen Meter hoch und war zum Beispiel in der {¶£ Ausstellung in der SCHIRN zu sehen.
10. Banksy, How Do You Like Your Eggs, 2010
Klar: In England, Banksys Heimatland, kennt man Eier üblicherweise in Form von Spiegeleiern, die fester Bestandteil des traditionellen „English Breakfast“ sind. Ob man in England an Ostern allerdings auch Spiegeleier im Vorgarten versteckt, ist nicht bekannt.