DER BIBER NIMMT EIN BAD
Biber, Pfau und Bison: In „Migration“ streifen Tiere durch Motelzimmer – und der Mensch kann ihnen dabei zuschauen.
Zivilisation macht Hoffnung – Zivilisation macht Angst. Diese Gefühle sind in den einzigartigen Kunstwerken des US-Amerikaners Doug Aitken spürbar. Seine spektakulären Film- und Soundarbeiten nehmen die Besucher mit auf eine synästhetische Reise um die Welt und zu sich selbst – in einem unwiderstehlichen Sog aus ausdrucksstarken Bildern und rhythmisierten Landschaften. Mit raumfüllenden Filminstallationen und korrelierenden Skulpturen sowie einer ortsspezifischen Soundinstallation wird die Ausstellung das vielfältige Werk des international bekannten Künstlers auf der kompletten Ausstellungsfläche der SCHIRN – und darüber hinaus – im Überblick vorstellen. Aitkens kaleidoskopisches Universum dreht sich um die existenziellen Fragen des Lebens, liefert jedoch keine einfachen Antworten. Stattdessen bringt der Künstler eine fast naive Faszination für das Menschsein und ein gemeinschaftliches Wesen und Zusammenwirken zum Ausdruck. Folgerichtig haben die jüngsten Projekte des in Los Angeles beheimateten Künstlers die Form des Ausstellens neu formuliert und weltweite Aufmerksamkeit erlangt, etwa durch die Illuminierung der Außenfassaden von Museen, wie auf der National Mall in Washington D.C., oder durch ein aufwendig inszeniertes Happening verschiedener Künstler auf einer mehrwöchigen „Station to Station“-Zugreise von New York nach San Francisco.
Biber, Pfau und Bison: In „Migration“ streifen Tiere durch Motelzimmer – und der Mensch kann ihnen dabei zuschauen.
Von physischen und philosophischen Räumen in der Kunst von Doug Aitken.
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